Selbsthilfegruppen

In Selbsthilfegruppen gemeinsam Schwierigkeiten überwinden

In Selbsthilfegruppen finden sich Menschen zusammen, die sich selber helfen wollen. Mit gemeinsamen Zielen kommt man schneller zum gemeinsamen Erfolg!

Selbsthilfegruppen sind reguläre Zusammenschlüsse von Menschen, die ihre Erfahrungen im Bezug auf ihre speziellen Probleme austauschen und sich gegenseitig unterstützen möchten. In solchen Gruppen werden schwierige Lebenssituationen der Teilnehmer und ihre Lösungsvarianten besprochen.

Vorläufer der modernen Selbsthilfegruppen gab es bereits im neunzehnten Jahrhundert, doch erst in den 1960ern war offene Selbsthilfe im heutigen Verständnis möglich, denn erst seit der Zeit konnten Menschen alle ihre Probleme öffentlich gestehen, ohne bestraft zu werden, – egal, ob es sich dabei um die gesellschaftliche Akzeptanz der Homosexuellen oder Suchtkranken handelt. Seitdem existieren Selbsthilfegruppen für unterschiedliche soziale Gruppen. Besonders bekannt sind Gruppen von Anonymen Alkoholikern, Drogensüchtigen und AIDS-Selbsthilfe. Selbsthilfegruppen für chronisch kranke Menschen oder Menschen mit seltenen Krankheiten sind heutzutage auch keine Seltenheit. Der Gruppenmechanismus erlaubt den Betroffenen und Angehörigen zu erfahren, wie andere Menschen mit ihrem Problem umgehen können, verschiedene Meinungen zu hören, sich in freundlicher und vorurteilsfreier Atmosphäre zu fühlen, emotionale und sachliche Unterstützung zu bekommen.

Eine Selbsthilfegruppe hat in der Regel drei bis zwanzig Teilnehmer. Eine größere Anzahl verhindert die Kommunikation und vermindert die Effektivität der Sitzung. Immer ist ein Facilitator dabei, der die Sitzung moderiert und für das Regeleinhalten und den richtigen Sitzungsverlauf sorgt.

Selbsthilfegruppen unterscheiden sich von psychotherapeutischen und Diskussionsgruppen dadurch, dass sie nicht die Teilnahme von einem professionellen Psychologen oder Psychotherapeuten voraussetzen und keine psychotherapeutische Arbeit als Ziel haben. Auch wenn ein Professioneller dabei ist, ist er als gleicher Teilnehmer zu betrachten. Streitgespräche und Versuche, die anderen Teilnehmer zu überzeugen, sind in Selbsthilfegruppen zu vermeiden. Natürlich können Selbsthilfegruppen keine Therapie ersetzen, sind aber oft eine wertvolle Ergänzung dazu. Wichtige Informationen über Therapiemöglichkeiten zu vermitteln ist auch eins der Ziele der Selbsthilfe.

Insbesondere bei chronischen, psychosomatischen und Suchterkrankungen führt die Teilnahme an Selbsthilfegruppen zu mehr Wohlbefinden, einem positiven Krankheitsverlauf und sogar längerer Lebensdauer.

Ähnliche Artikel